Erasmus+ an der Wilhelm Busch Schule
Erasmus+? Sicherlich haben Sie diesen Begriff schon mal gehört, in den Medien darüber erfahren oder sich sogar selbst bereits mit diesem Programm beschäftigt.
Was steckt hinter diesem Begriff und was ist das „Plus“ daran?
Kurz gefasst: Erasmus+ ist ein pädagogischer Austauschdienst der Kultusministerkonferenz. Die Nationale Agentur für EU-Programme im Schulbereich bildet die Kopforganisation für einen europaweiten pädagogischen Austausch und stellt erhebliche Finanzhilfen zur Realisierung, die unabhängig von unserem schulischen Finanzierungsbudget sind und zusätzlich zur Verfügung gestellt werden.
Schulen, Kitas und andere Bildungseinrichtungen aus ganz Europa kommen zu unterschiedlichen Angeboten von Bildungsthemen zusammen, um miteinander und besonders auch voneinander zu lernen, sich auszutauschen, die Bildungssysteme anderer europäischen Länder zu erfassen und dann im Anschluss Neuigkeiten „zu Hause“ einzuführen, zu integrieren und zu vertiefen.
Dies alles geschieht innerhalb eines Projektrahmens. Das bedeutet, dass zu einem bestimmten Thema in einem definierten Zeitraum, ein von der Kultusministerkonferenz bewilligtes und gefördertes Fortbildungsprogramm absolviert wird. Um die Inhalte für alle TeilnehmerInnen möglichst verständlich zu machen, finden die Fortbildungen auf Englisch statt.
Viele KollegInnen der Wilhelm Busch Schule haben sich zu diesen wertvollen Fortbildungen bereit erklärt. Die Inhalte der Fortbildungen, die Eindrücke und Tipps und Tricks, die dort gelernt wurden, geben uns neue Impulse, fließen in unser Schulleben, in unsere Unterrichte ein und werden auf Dienstbesprechungen und pädagogischen Arbeitstreffen vorgestellt, multipliziert und dann mit in die Unterrichtsarbeit genommen. Neben der erweiterten unterrichtlichen Kompetenz ist der Erwerb von kulturellen Kompetenzen von unschätzbarem Wert und die Vernetzung mit Lehrkräften aus anderen Ländern stellt ein hohes Maß an Bereicherung für uns dar.
Möchten Sie eine Vorstellung haben, zu welchen Themen wir an welchen Orten gelernt haben?
Diese Fortbildungen wurden von uns, meist im Tandem, absolviert:
"Technology and Media in Education" in Portugal; "Happy Schools: Positive Education for Well-being and Life-skills development" in Spanien; "Diverse society - Diverse Classroom: Student's diversity benefitting social diversity. Special focus on key competences and cooperative learning in multicultural/diverse groups" auf Island; "Hidden in the Open Space", ebenfalls auf Island.
Gemeinsam entsteht so z.B. die Motivation neue und digital moderne Wege zu gehen und damit in pädagogisch sinnvollem Maß der Neugier der Kinder im Entdecken digitaler Medien entgegenzukommen und ihnen einen sinnstiftenden Umgang mit ihnen zu zeigen, in dem Rahmen, der uns technisch gegeben ist
Dank der neuen Kenntnisse konnten wir uns als Kollegium erfolgreicher und zügiger in die neuen digital ausgerichteten Unterrichtsformen einarbeiten. Im Rahmen unserer Teamsitzungen haben wir uns Lernplattformen, Apps, Programme zur Videobearbeitung und viele Ideen zur Integration der Medien in den Unterricht angeschaut und anschließend regelmäßig im Unterricht erprobt. Da viele Kinder auch im privaten Umfeld digitale Medien nutzen, können sie ihr Wissen darüber häufig mit in den Unterricht einbringen und untereinander sowie mit den Lehrkräften in einen Austausch über Tipps und Tricks bei der Anwendung und Umsetzung gehen. Das stärkt das Selbstwert- und Kompetenzerleben der Kinder und führt zu sinnstiftender fachlicher Kommunikation untereinander.
Ergänzend haben wir zur umfassenden Schulung einen jährlichen Projekttag zur „Mediensuchtprävention“ an der Schule für die Jahrgänge 3 und 4 etabliert und bieten in diesem Rahmen auch immer einen zusätzlichen Elternabend an, um ein offenes Ohr für Ihre Fragen zu haben und Sie vom Veranstalter umfassend informieren zu lassen.
Auch der Themenbereich der kulturellen Diversität ist an unserer Schule, die von Kindern aus über 40 Kulturen besucht wird, ein immer aktuelles Thema, das wir in den Blick nehmen. Wir nehmen viele Impulse aus dieser Fortbildung mit, die wir teilweise bereits umgesetzt haben, wie die Produktion unseres identifikationsstiftenden Schul-Raps, die Veranstaltung eines gemeinsamen Konzertes mit der Kinder-Rockband „Randale“ und Arbeitsgemeinschaftsangeboten wie „Länder und Kulturen“.
Zukünftig wird sich das jährliche Apfel- und Bienenfest mit einem neuen „Fest der Kulturen“ abwechseln, das Sie zum ersten Mal 2025 mit uns feiern können. Hier werden viele unterrichtlich erarbeitete Überraschungen auf Sie warten und Ihnen unterschiedliche Kulturen näherbringen.
Bei allen vorgestellten Kompetenzerwerben, die diese Kurse mit sich gebracht haben und von denen die Kinder profitieren können, soll die Achtsamkeit nicht zu kurz kommen, um Schulleben und Lernprozesse gesund und glücklich meistern zu können.
Wir wissen, wie lang der Tag für die Kinder ist und dass sie viele Herausforderungen zu meistern haben, von der Organisation des Schulalltags, über die Konzentrationsleistung für Bildungsprozesse und das beengte soziale Zusammensein in großen Gruppen über viele Stunden des Tages hinweg.
An dieser Stelle versuchen wir an vielen Stellen Angebote zu machen. Es ist reichhaltig und reicht von der „bewegten“ und der „stillen Pause“ als Angebot über Yoga-AGs, eine neue kleine Ruhezone im Ganztag, sportlichen Angeboten zur Gesundheitsförderung und Angeboten wie Kochen und Kreativprojekte, bei denen die Kinder sich bewusst nach eigener Kreativität und Neigung einbringen können.
Auch die Produktion unseres Schul-Raps beruht auf dem Konzept der Positiven Psychologie: Die Tänze wurden von den Kindern entwickelt, die Gedanken zum Schul -er-leben in eigenen Texten verfasst, die T-Shirts in fröhlichen Farben gestaltet.
Viele unserer teilnehmenden KollegInnen stehen weiterhin mit den Vertretern anderer Schulen in Kontakt und wir arbeiten derzeit sogar an der Verbindung mit einer Schule in Finnland, um eine Partnerschulgemeinschaft zu gründen.
Erasmus+ als großes Plus für unsere Wilhelm Busch Schule.